Umbau und Erweiterung - Das Konzerthaus "die Glocke" in Bremen
- Auftraggeber: Stadt Bremen
- Leistung: Projektsteuerung
Ein Klangraum für morgen
An der Domsheide, einem belebten Platz im Herzen der Bremer Altstadt, zwischen Dom und Rathaus, treffen sich viele Architekturepochen. Ein Potpourri aus Sandstein, norddeutschem Klinker, Putz, Beton und Marmor, an prominenter Stelle in rotem Ziegel eines der bedeutendsten Konzerthäuser Europas: „Die Glocke". Seit fast 100 Jahren prägt das im Stil des Backsteinexpressionismus errichtete Gebäude die Musiklandschaft der Stadt. Doch nach Jahrzehnten intensiven Spielbetriebs ist es Zeit für einen architektonischen Relaunch, der auch programmatische Züge trägt.
Die Glocke soll nicht nur technisch und funktional auf den neuesten Stand gebracht, sondern als lebendiger Kulturort zukunftsfähig bleiben. Noch stärker als bisher wird sie zu einem Ort, der sich der Stadt öffnet, neue Zielgruppen anspricht und Raum schafft für klassische wie zeitgenössische Musikformate. Die bauliche Erneuerung, zu der unter anderem brandschutztechnische und energetische Ertüchtigungen sowie die barrierefreie Erschließung zählen, wird dabei mit einer städtebaulich sensiblen Erweiterung verbunden.
schmitz.reichard übernimmt bei diesem komplexen Transformationsprozess die Projektsteuerung – und begleitet damit eines der ambitioniertesten Kulturprojekte Norddeutschlands. Denn zur Neugestaltung gehört nicht nur der denkmalgerechte Umbau, sondern auch ein inhaltlicher Perspektivwechsel: Statt reiner Vermietung soll künftig ein kuratierter Spielplan einer Intendanz das Haus programmatisch erweitern.
Neben neuen Workshop- und Musikerlebnisräumen, moderner Gastronomie und einem multifunktionalen Musikclub ist auch ein dritter Konzertsaal geplant. Die neue Dachlandschaft mit ihrer markanten Kupferhaut fügt sich dabei in das historische Umfeld des UNESCO-Welterbes ein und gibt der Glocke eine zeitgemäße, selbstbewusste Silhouette.
So entsteht in den kommenden Jahren nicht weniger als ein musikalisches Zentrum, das die kulturelle Mitte Bremens neu definiert. Mit klarem architektonischem Ausdruck, vielfältigen Nutzungen und einem Betriebskonzept, das den Anforderungen vieler weiterer Jahrzehnte gerecht werden kann.
© Playtime / GINA / JSWD



